Medienmoral Thüringen » Freie Wed, 12 Oct 2016 12:38:28 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.1.1 Diskussion beim Fachausschuss Rundfunk in Köln /?p=964 /?p=964#comments Mon, 11 Mar 2013 12:03:06 +0000 /?p=964 (hb/ra) Gibt es einen Trend zu Pauschalen? Werden die Reporter nicht mehr nach ihrer Leistung bezahlt sondern für die Arbeitszeit? Das fragte der Fachausschuss Rundfunk.

Das ist unterschiedlich: der WDR will offenbar Pauschalen einführen. Den Freien wurde vorgeschlagen, dass sie viel mehr produzieren für das gleiche Geld: Bisher bekommen für einen Hörfunbeitrag für die ARD 400 Euro. Gemäß dem Vorschlag sollten sie für das gleiche Geld zwei ARD-Hörfunkbeiträge machen und dazu Live-Gespräche führen – das alles ohne Zeitbeschränkung. Die Arbeitnehmervertreter lehnen das ab. Sie haben dem WDR gesagt, über diesen Vorschlag müssen sie mindestens vier Jahre lang nachdenken. Schließlich hat der WDR auch jahrelang an diesem “Vorschlag” gearbeitet.

Beim WDR ist es allerdings so, dass jeder Freier nur 10 Tage/Monat für den WDR arbeiten darf. Das erklärt teilweise die hohen Summen, denn in den 10 Tagen muss der Monatslohn verdient werden.

Beim NDR-Hörfunk gibt es bereits Tagespauschalen (400-500 Euro), beim RB zu 230 Euro, beim SWR mit rund 400 Euro (bei monothematischen Großereignissen), bei der Deutschen Welle mit 235-255 Euro, beim MDR in Thüringen zu 179 Euro bei acht Stunden. Das sehen die Freien äußerst kritisch, weil sie mit einzelnen Beiträge viel verdienen würden. Bei sogenannten monothematischen Themen kann aber eine Bezahlung als “Projekt” vereinbart werden. In Sachsen heißt das “Schichthonorar”.

Vom Bayrischen Rundfunk hören wir, dass keine Pauschalen eingeführt werden sollen.

Beim Fachausschuss Rundfunk hat Bundesvorstandsmitglied Frank Überall vorgeschlagen, dass er ein Pflichtenheft entwirft, wo eine Quote für Pauschalen festgelegt wird. Denn es kann nicht alles zum monothematisches Großereignis (wie Parteitage und große Feste) werden. Beispielweise sei beim WDR auch das Wetter ein monothematisches Ereignis. Im Pflichtenheft soll auch der Arbeitsschutz vorkommen, um allzulange Arbeitstage zu verhindern. Allzulang heißt: länger als 10 Stunden. Als beispielweise in Köln das Stadtarchiv eingestürzt ist, haben die Reporter 22 Stunden lang gearbeitet.

Zweite Frage: gibt es einen Trend, dass die Freien die Arbeit von Festen machen? Ja, in Thüringen sind wir quasi Trendsetter: bei uns machen ja viele Freie schon die Arbeit von Festen. Das ist offenbar auch bei anderen Anstalten geplant. Das ZDF soll 600 Menschen entlassen. Das geht nur mit solchen Tricks, dass die Freien am Wochenende die Redaktionsschichten des Festen übernehmen.

Dritte Frage: wie stehen wir zu den Tarifverhandlungen? Verdi will bei den Tarifverhandlungen die obersten Gehaltsstufen rausnehmen und die unteren anheben (Deckel und Sockel). Das ist nach unserer Einschätzung reinste Klientelpolitik, weil verdi den eigenen Leuten was Gutes tun will. Das entwertet aber gleichzeitig die journalistische Arbeit!

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Kreative verzichten aufs Feilschen /?p=919 /?p=919#comments Fri, 14 Sep 2012 07:33:58 +0000 /?p=919 (rl) Svenja Hofert und Tobias Lill sorgen auf Spiegel Online für reichlich Gesprächsstoff.  Zu viele Leute, die irgendwas mit Medien machen, wollen mit vom Kuchen essen. Für Freiberufler ist die Selbstverwirklichung wichtiger als Geld verdienen. Freier Journalismus, der zum Niedriglohnsektor verkommt, sind nur einige Aussagen in ihren Beiträgen.

Hier können Sie lesen, was Tobias Lill und Svenja Hofert geschrieben haben.

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Drum werfe der den ersten Stein … /?p=756 /?p=756#comments Sun, 07 Aug 2011 15:23:48 +0000 /?p=756 (ra) Hardy Prothmann ist Lokalblogger und fand harsche Worte über die mangelnde Solidarität von festangestellten Redakteuren gegenüber Freien in der Zeitungsbranche: “Es gibt keinen unsolidarischeren Haufen als diese Zeitungsredakteure, die sich einen Dreck drum scheren, wie es “ihren” freien Mitarbeitern geht.”

Die Bemerkung zieht weitere Kreise: Henning Ohlsen (meedia.de) fasst die Wortmeldungen vom DJV und den Freischreibern zusammen: “Prothmann konstruiert einen Gegensatz zwischen Redakteuren und Freien, den es nur vereinzelt gibt”, beschwichtigt DJV-Sprecher Hendrik Zörner. Freischreiber-Vorstand Benno Stieber kontert: “Prothmanns Erfahrungen decken sich mit denen anderer.”

Mehr hier!

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Verlegern Beine machen! /?p=548 /?p=548#comments Wed, 15 Dec 2010 06:43:31 +0000 /?p=548 Thüringens DJV-Landesvorstand ist beunruhigt. Wegen der massivsten Angriffe auf tariflich vereinbarte Arbeitsbedingungen von Redakteurinnen und Redakteuren durch die Verlagsmanager. Sie sind es auch, die hauptberuflich Freien immer noch die vereinbarten Gemeinsamen Vergütungsregeln vorenthalten. Sie gefährden die Unabhängigkeit von Journalistinnen und Journalisten. Sie versuchen, einem kreativen Beruf die Grundlage zu nehmen und mit industriellen Methoden Zeitungen zu produzieren. Ihr zügelloser Sparwahn gefährdet den Journalismus, beraubt ihn seiner Funktion in der Gesellschaft.

Eine Blitzumfrage unter den Mitgliedern bei Tageszeitungen zu den DJV-Forderungen ergab, dass eine deutliche Mehrheit vom DJV erwartet, eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in den Redaktionen zu verhindern und für eine angemessene Erhöhung der Gehälter zu sorgen. Eine Mehrheit würde auch für den Erhalt der gegenwärtigen Bedingungen streiken. Sehr wichtig ist, weitere Kürzungen bei Urlaubs- und Weihnachtsgeld zu verhindern.

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Freie: Arbeitslosigkeit absichern! /?p=520 /?p=520#comments Tue, 23 Nov 2010 07:37:06 +0000 /?p=520 Freie können sich ab 2011 und unbefristet gegen Arbeitslosigkeit versichern. Näheres ist der angehängten pdf-Datei zu entnehmen, wenn man es auf seine Festplatte gespeichert hat (für Rechtshänder: rechte Maustaste, “Ziel speichern unter…” – ALV-5_11_10)!

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Alles für lau? /?p=439 /?p=439#comments Fri, 09 Jul 2010 11:14:46 +0000 /?p=439 Schön, dass nun auch die kleineren Verlage Online gehen. So jedenfalls die Ankündigung des Werbestudios in Thüringen, das u. a.  die NTI herausgibt. Bisher erschienene und künftige Beiträge werden in die Online-Ausgabe eingepflegt. Die Autoren sollen der kostenlosen Nachnutzung ihrer Texte und Fotos zustimmen. Der Vorteil für die Autoren bestünde in der Auffindbarkeit bei Google. Der vermeintliche Vorteil entpuppt sich schnell als Nachteil, weil nicht wenige Autoren eher zufällig von weiteren “Nachnutzungen” ihrer Texte und/oder Fotos in Publikationen erfahren haben, an die sie gar nicht geliefert hatten. Für Freie sind die Nutzungsrechte bares Geld, weshalb sie die nur ungern verschenken.

Es sind jedoch nicht nur die kleinen Verlage, die einen Teil ihres unternehmerischens Risikos auf das schwächste Glied, die Freien, verlagern.

Selbst die Branchengrößen verfahren nicht anders.  Das Layout der Zeitungstitel in Südthüringen und Oberfranken ist angepasst worden, was den Austausch von Texten und Fotos ungemein erleichtert. Die Freien erhalten bisher dafür keinen Cent mehr.

Auch bei den Titeln der Zeitungsgruppe Thüringenen bringt die Nutzbarmachung von Synergien das gleiche Ergebnis. Texte und Fotos erscheinen in der TA und TLZ bzw. OTZ und TLZ, was den  Freien zwar freut, sich aber nicht in zusätzlichem Honorar niederschlägt.

Dabei wäre die Lösung ganz einfach. Seit fast einem halben Jahr existieren Regelungen zur Rechteübertragung und Honorarierung, die auf dem Urheberrechtsgesetz basieren.  Nach Auflage gestaffelt sind die Honorare für das Erst- und Zweitdruckrecht  zwischen Verlegerverband und Journalistengewerkschaften vereinbart. Ihre Einhaltung durch die hiesigen Verlage würde zu einer Verdopplung bis Verdreifachung der Umsätze bei den Freien führen. Davon könnten sie dann leben.

Zwei Drittel aller Freien in Deutschland hat weniger als 2000 Euro im Monat zur Verfügung. Der Stundenlohn liegt bei nicht wenigen freien Journalisten  bei 5,60 Euro und pendelt in der Gesamtsumme bereits nur noch um das Grundsicherungsniveau („Hartz-IV-Grenze“).

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