Medienmoral Thüringen » Zeitungskrise Wed, 12 Oct 2016 12:38:28 +0000 de-DE hourly 1 http://wordpress.org/?v=4.1.1 Hype um Apples iPad /?p=257 /?p=257#comments Tue, 06 Apr 2010 07:04:15 +0000 /?p=257

“Das Web ist ein entfernter Verwandter der Zeitung, das iPad sein Bruder.”

Zeitungsdesigner Mario Garcia setzt im Interview mit bild.de unter dem Titel “Ist das iPad die Zeitung der Zukunft, Dr. Mario Garcia?” Apples neues Wunder-Tablett mit der Entwicklung des Farbdrucks gleich – hier zu finden.

(ra). Das ist schon beeindruckend: Apple hat 300.000 iPads am ersten Verkaufstag absetzen können. Die neuen iPadophilen saugten damit eine Million Apps und über 250.000 E-Books von den Apple-Servern. Analysten meinen sogar, dass am Osterwochenende bis zu 700.000 der neuen Generation von Computern über die Ladentische gegangen sein sollen. Dagegen wirkt der damalige Hype ums iPhone (270.000 Verkäufe) harmlos…

Die wirklich erstaunlichste Nachricht des Tages kommt aber aus Frankreich: “Le Monde”, wie andere Zeitungen in schwerem Fahrwasser, wandelt ihr Erscheinungsbild so, dass es iPad-tauglich wird und will zudem eine spezielle Ausgabe für das neue Apple-Wunderding herausgeben, Die gedruckte Zeitung hingegen soll zum Hintergrundmedium werden.

(Mehr dazu hier!)

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Druckerei in Suhl wird geschlossen /?p=40 /?p=40#comments Tue, 15 Dec 2009 21:03:25 +0000 http://wp1175414.wp197.webpack.hosteurope.de/?p=40 Die Gesellschafter der Suhler Verlagsgesellschaft, in der das Freie Wort erscheint, haben entschieden, nicht mehr in die Druckerei zu investieren. Zwischen 15 und 20 Millionen hätte die neue Druckmaschine gekostet. Bedroht von dieser Entscheidung sind die Arbeitsplätze von 100 Beschäftigten in der Druckerei und Weiterverarbeitung. Ihre Chancen, einen Job zu finden, sind gleich Null. Mit dem Verlust des Arbeitsplatzes wird für vieleBeschäftigte eine berufliche Neuorientierung notwendig.

Gesellschafter des Verlags sind der Süddeutsche Verlag (70 Prozent) und die SPD-Medienholding dd_vg (30 Prozent. Gedruckt werden in Suhl neben Freies Wort auch die Südthüringer Zeitung (stz) und die Neue Presse, die in Coburg erscheint. Die Geschäftsführung soll nun mit anderen Druckereien über die Vergabe der Druckleistungen verhandeln. Im Gespräch sind Würzburg (Main-Post), Erfurt (Thüringer Allgemeine und Thüringische Landeszeitung) sowie Chemnitz (Freie Presse).

Die Redakteurinnen und Redakteure zeigten sich in der Betriebsversammlung solidarisch und kritisierten in einer Erklärung die Entscheidung der Gesellschafter. Damit wird zugleich ein deutliches Signal an die Anzeigenkunden und Leser ausgesandt, dass es sich nicht lohne, in den Verlag zu investieren. Selbst Geschäftsführer Thomas Regge wollte negative Auswirkungen auf die Erlössituation nicht ausschließen. „Mit dieser Entscheidung“, so DJV-Landesvorsitzender Wolfgang Marr, „setzen die Verlagsmanager die Zukunft der Verlage in Südthüringen aufs Spiel.“ Statt in der Zeitungskrise die Kompetenzen der Verlage zu stärken und für den Leser attraktive Zeitungen anzubieten, werden Arbeitsplätze abgebaut, Familien in einer strukturschwachen Region zur Abwanderung genötigt und damit der Auflagenverlust beschleunigt. Angesichts der Redaktionsserie “Hier geblieben” wird sich nun mancher Leser fragen, wie es um die Glaubwürdigkeit in der Chefetage bestellt ist.

Die Begründung der Gesellschafter für ihre Entscheidung klingt wenig glaubhaft. Man wolle nicht mehr in Technik investieren, sondern in die Märkte und das Produkt. Wenn das so wäre, müssten freie Journalistinnen und Journalisten statt eines Hungerlohnes künftig ein angemessenes Honorar für ihre Texte und Fotos erhalten, müssten weiter Volontäre ausgebildet und durch Beschäftigung weiterer Redakteurinnen und Redakteure die unendlich vielen Überstunden abgebaut werden. Dafür muss aber keine Druckerei geschlossen werden, zumal es sich nicht um einen Not leidenden Betrieb und schon gar nicht um in wirtschaftlichen Schwierigkeiten steckende mittelbare Eigentümer handelt. Denn für den Kauf des Süddeutschen Verlags zahlte die Südwestdeutsche Medienholding (SWMH)ungefähr 650 Millionen. Und nach Springer ist die SWMH der zweitgrößte Tageszeitungskonzern in Deutschland.

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