Eine 60-köpfige Jury hat zum 6. Mal im Auftrag des “medium magazins” die Journalisten des Jahres gewählt. Zu den Preisträgern gehören neben Nikolaus Brender, Noch-Chefredakteur des ZDF, auch Sergej Lochthofen. Er wurde als bester Macher eines Regionalblattes ausgezeichnet.
Die Jury begründete u. a.:
“..weil er mit mutigen, kreativen Ideen (Seite 1 Konzept der TA, Wahlaufruf zur Bundestagswahl) der Lese- und Politikmüdigkeit trotzte und damit beitrug, dass im Verbreitungsgebiet der TA die Wahlbeteiligung höher ausfiel als im Rest Thüringens und der Einzug der Rechtsextremisten in den Landtag
verhindert wurde. “
Zur rund 60-köpfigen Jury der „Journalisten des Jahres 2008“ gehören renommierte Journalisten, Medienexperten und Vorjahrespreisträger wie Axel Buchholz, Dieter Degler, Bernd Gäbler, Michael Jürgs, Wolfgang Kaden, Claus Kleber, Eva Kohlrusch, Ingrid Kolb, Claus Larass, Arno Luik, Jan-Eric Peters, Gerd Ruge, Adolf Theobald, Beate Wedekind, Andre Zalbertus sowie MEEDIA-Chefredakteur Georg Altrogge. (ra)
von Rainer ASCHENBRENNER
Am 19. Februar 197 siegen bei Lugdunum Septimius Severus’ Truppen gegen die des Gegenkaisers Clodius Albinus und machen Severus endgültig zum Alleinherrscher des Römischen Reiches…
1793 Jahre später, am 19. Februar 1990, wird Sergej Lochthofen von der Belegschaft der Redaktion und des Verlages der „Thüringer Allgemeinen“ in geheimer und freier Wahl zum Chefredakteur gewählt. 2010 hätte es also ein höchst seltenes Jubiläum zu feiern gegeben. Aber dann kam der 26. November 2009. Da wurde ihm seine Abberufung als Chefredakteur mitgeteilt. Seither hat der „Fall Lochthofen“ eine Eigendynamik bekommen, die selbst Beteiligte überrascht haben dürfte.
Zunächst sollte er zum 1. Januar 2010 weggelobt werden. Weil aber auch seine Ehefrau Antje-Maria gehen sollte, sprach er – wie immer schlagzeilentauglich – von „Sippenhaft“, die er bisher nur aus der Zeit von Stalin, der Nazis und der DDR kannte. „Spiegel Online“ titelte flugs und ausgesprochen reißerisch: „Abgesetzter Chefredakteur wirft WAZ-Gruppe Nazi-Methoden vor“. Fünf Tage später folgte deshalb die sofortige Freistellung.
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von Rainer ASCHENBRENNER
Was soll die Aufregung um den entlassenen TA-Chefredakteur Sergej Lochthofen?
Jeden Tag müssen in Deutschland Chefs ihren Hut nehmen, genügen sie den Erwartungen der Firmeneigner nicht mehr oder stehen Veränderungen im Wege. Kein Hahn kräht danach. Selten ist’s Schlagzeilen wert, die tags darauf eh vergessen sind. Das ist so in der Marktwirtschaft.
Zu der gehören auch Verlage. Die bieten Zeitungen feil. Verdienen damit Geld. Wenn nicht, werden Sanierer oder Planierer, Visionäre oder Abwickler geholt – auch als Chefredakteur.
Was sonst bloß Belegschaft, Betriebsrat und Gewerkschaft bewegt, mobilisierte bei Lochthofen weit über die Leserschaft hinaus.
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