23.10.2014
Hallo, gibt es eine Zukunft?
(rl) 20 Jahre nach dem erstmaligen Erscheinen des “Hallo Erfurt” hat der Verlag CMAC im September einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Erfurt gestellt. Als vorläufiger Insolvenzverwalter wurde der Fachanwalt für Insolvenzrecht Dirk Götze bestellt. Die derzeit 15 Ausgaben der Hallos erscheinen (zunächst) weiter. Zugleich arbeitet man an einem Fortführungs- und Sanierungskonzept, wozu auch Gespräche mit Investoren gehören.
Ausschlaggebender Grund für die Zahlungsunfähigkeit des Verlags sei der “immer härter werdende Wettbewerb des Zeitungs- und Verlagswesens”, heißt es in einer Pressemitteilung des Insolvenzverwalters. In eigener Sache wird Geschäftsführer Martin Schiffner auf seinem Onlineportal Deutschland today schon deutlicher.
Von einer anderen Zeitung wurden Preisnachlässe von bis zu 87% gegenüber Kunden gewährt. Beilagen sind für 9,99 EUR je 1.000 Exemplare über Jahre vom Mitbewerber verteilt worden. Die „HALLOS“ haben in 20 Jahren Geschäftstätigkeit einen solchen Preis nie einem Kunden angeboten.
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Auch für Anzeigen gab es nach Auffassung der Geschäftsleitung Rabatte von bis zu 85% auf den ursprünglichen Listenpreis.
Insider ahnen, welche Zeitung gemeint ist.
Der Verteilpreis für Beilagen von 9,99 EUR ist ruinös. Als auskömmlicher Preis wird 20,00 EUR in Branchenkreisen genannt. Doch kann die Version von Insolvenzverwalter Götze, “die Auftragsbücher des Verlagshauses sind reichlich gefüllt”, und Geschäftsführer Schiffner, der die Ursache im Verdrängungswettbewerb sieht, stimmig sein? Den ganzen Beitrag lesen »