In effizienteren Strukturen arbeiten
(hb) Der DJV will zukunftsfähiger werden. Konkret bedeutet das, dass im Fachausschuss Rundfunk nicht mehr 24 Mitglieder zusammen arbeiten sollen sondern zwölf. Denn zwölf arbeiten effizienter als 24. Bisher war aus jeder ARD-Anstalt jemand da, dazu die KollegInnen vom ZDF, der Deutschen Welle und der privaten Sender – meist Personalräte und Betriebsräte, also KollegInnen, die sich hauptberuflich mit den Problemen der Journalistinnen in Rundfunk und Fernsehen beschäftigen. Wenn nur noch zwölf Leute zum Fachausschuss kommen sollen, dann würde ein Vertreter vom MDR ausreichen – und das wäre nicht ich sondern ein Hauptberuflicher oder zumindest ein Festangestellter. Ist das ein Problem? Bei den Treffen haben wir uns über die Sparprogramme der Sender informiert und die Tarifverhandlungen vorbereitet. Für mich ist natürlich interessant, was ARD-weit läuft. Ich hatte allerdings erwartet, dass ich Anregungen zu Aktionsformen bekomme. Wir beim MDR streiken ja gerne, aber wir hatten auch zwei Mal aus Protest einen “schwarzen Tag”, wo fast alle KollegInnen in schwarzer Kleidung zur Arbeit gekommen sind. So etwas war nie Thema beim Fachausschuss Rundfunk. Auch sind die anderen ARD-Anstalten offenbar streikunlustiger, haben Keinen besonders hohen Organisationsgrad. Die Treffen vom bundesweiten Fachausschuss Rundfunk haben mir für die Arbeit in Sprecherrat (Vertretung der Freien Mitarbeiter im MDR), im Fachausschuss Rundfunk in Thüringen und im Thüringer DJV-Vorstand wenig gebracht. Wenn ich Informationen von KollegInnen aus anderen ARD-Anstalten haben möchte, kann ich sie auch direkt anrufen. Die Strukturreform im DJV führt dazu, dass ich mir pro Jahr zwei bis drei Tage ehrenamtliche (unbezahlte) Arbeit spare.